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Geschichte von GPG

Die Geschichte von GnuPG (GNU Privacy Guard) geht zurück auf das kommerzielle PGP (Pretty Good Privacy) des Entwicklers Phil Zimmermann. PGP war eine der ersten praktischen Verschlüsselungslösungen für E-Mails und wurde in den späten 1980er Jahren entwickelt. Das PGP-Programm war ursprünglich proprietär und kostenpflichtig, aber es wurde schnell zu einem wichtigen Werkzeug für den Schutz der Privatsphäre im digitalen Zeitalter. 

1997 beschloss die Firma Network Associates, die PGP-Software nur noch als kommerzielle Version zu vertreiben, was zu einer Protestwelle in der Open-Source-Community führte. Einige Programmierer entwickelten daraufhin eine freie Alternative namens OpenPGP, die auf den Spezifikationen des PGP-Protokolls basierte. 

GnuPG wurde 1999 von Werner Koch als eine Open-Source-Implementierung von OpenPGP entwickelt. GnuPG war von Anfang an als freie Software konzipiert und wurde unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht. Die Entwicklung von GnuPG wurde von der Free Software Foundation und anderen Organisationen unterstützt. 

Heute ist GnuPG eine weit verbreitete und angesehene Verschlüsselungssoftware, die von vielen Benutzern auf der ganzen Welt eingesetzt wird, um ihre Privatsphäre und Sicherheit zu schützen. 

Funktionsweise von GNU Privacy Guard 

Die Funktionsweise von GNU Privacy Guard (GnuPG) basiert auf dem OpenPGP-Standard, der die Spezifikationen für das Verschlüsseln, Signieren und Verwalten von Schlüsseln definiert. Hier sind die grundlegenden Funktionen von GnuPG: 

Verschlüsselung: Mit GnuPG kannst du Nachrichten oder Dateien mithilfe von Public-Key-Verschlüsselung verschlüsseln. Du kannst den öffentlichen Schlüssel des Empfängers verwenden, um eine verschlüsselte Nachricht zu erstellen, die nur mit dem privaten Schlüssel des Empfängers entschlüsselt werden kann. 

Signatur: GnuPG ermöglicht es Benutzern, digitale Signaturen zu erstellen, um die Authentizität von Nachrichten oder Dateien zu verifizieren. Hierfür wird der private Schlüssel des Absenders verwendet, um eine eindeutige Signatur zu erstellen, die durch den öffentlichen Schlüssel des Absenders verifiziert werden kann. 

Schlüsselverwaltung: GnuPG bietet eine umfassende Schlüsselverwaltungsfunktion, mit der Benutzer deine öffentlichen und privaten Schlüssel erstellen, importieren, exportieren, löschen und verwalten können. Die Schlüssel können auf verschiedene Weise geschützt werden, z.B. durch die Verwendung von Passphrasen. 

Zertifikate: GnuPG kann auch digitale Zertifikate prüfen, die von vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen ausgestellt wurden. Dies hilft Benutzern, die Authentizität von öffentlichen Schlüsseln zu überprüfen, die von anderen Benutzern stammen. 

GnuPG ist eine flexible und leistungsstarke Verschlüsselungssoftware, die von vielen Benutzern auf der ganzen Welt verwendet wird, um ihre Privatsphäre und Sicherheit zu schützen. 

Algorithmen und Schlüs­sel­längen 

GNU Privacy Guard (GnuPG) unterstützt verschiedene Verschlüsselungsalgorithmen und Schlüssellängen, um die Sicherheit und Privatsphäre von Benutzern zu gewährleisten. Hier sind einige der wichtigsten Algorithmen und Schlüssellängen, die in GnuPG unterstützt werden: 

Asymmetrische Verschlüsselung: GnuPG verwendet asymmetrische Verschlüsselung mit öffentlichen und privaten Schlüsseln. Die unterstützten Algorithmen sind RSA, DSA und Elgamal. Die empfohlene Schlüssellänge beträgt mindestens 2048 Bit. 

Symmetrische Verschlüsselung: GnuPG unterstützt auch verschiedene symmetrische Verschlüsselungsalgorithmen wie AES, Blowfish, CAST5 und TripleDES. Die empfohlene Schlüssellänge beträgt mindestens 128 Bit. 

Hash-Funktionen: GnuPG unterstützt verschiedene Hash-Funktionen wie SHA-1, SHA-256, SHA-384, SHA-512, RIPEMD-160 und MD5. Es wird jedoch empfohlen, stärkere Hash-Funktionen wie SHA-256 oder SHA-512 zu verwenden. 

Schlüssellängen: Die empfohlene Schlüssellänge hängt vom verwendeten Algorithmus ab. Für RSA wird eine Schlüssellänge von mindestens 2048 Bit empfohlen, während für DSA eine Schlüssellänge von mindestens 3072 Bit empfohlen wird. Bei der Verwendung von Elgamal wird eine Schlüssellänge von mindestens 2048 Bit empfohlen. 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des Algorithmus und der Schlüssellänge von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. der Bedrohungslandschaft und den spezifischen Anforderungen des Benutzers. Es wird empfohlen, sich von erfahrenen Sicherheitsexperten beraten zu lassen, um die geeignete Konfiguration für die individuellen Bedürfnisse zu wählen. 

Public-Key-Verfahren 

Beim Public-Key-Verfahren in GnuPG erstellst du zunächst ein Schlüsselpaar, bestehend aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel wird dann an Personen weitergegeben, mit denen du kommunizieren möchtest, während du den privaten Schlüssel geheim hältst. 

Wenn du eine verschlüsselte Nachricht senden möchtest, verwendest du den öffentlichen Schlüssel des Empfängers, um die Nachricht zu verschlüsseln. Nur der Empfänger, der im Besitz des zugehörigen privaten Schlüssels ist, kann die Nachricht entschlüsseln. Auf diese Weise bleibt die Nachricht auch dann vertraulich, wenn sie über unsichere Kanäle wie das Internet übertragen wird. 

Um sicherzustellen, dass der öffentliche Schlüssel tatsächlich zum gewünschten Empfänger gehört, kann dieser von einer vertrauenswürdigen Stelle, wie beispielsweise einer Zertifizierungsstelle, signiert werden. Du kannst auch den Fingerabdruck des öffentlichen Schlüssels mit dem Empfänger überprüfen, um sicherzustellen, dass der Schlüssel nicht manipuliert wurde. 

Das Public-Key-Verfahren ermöglicht es dir auch, digitale Signaturen zu erstellen, um die Integrität und Authentizität von Nachrichten zu gewährleisten. Dazu verwendest du deinen privaten Schlüssel, um die Signatur zu erstellen, die vom Empfänger mithilfe deines öffentlichen Schlüssels überprüft werden kann.  

Verschlüs­selung von E-Mails 

Verwendung 

Du kannst GPG verwenden, um deine E-Mails und Dateien sicher zu verschlüsseln und digitale Signaturen zu erstellen, um die Integrität und Authentizität deiner Daten zu gewährleisten. GPG ist ein Open-Source-Tool, das eine sichere und vertrauliche Kommunikation ermöglicht. 

Instal­la­ti­ons­an­leitung und System­vor­aus­set­zungen 

Um GPG zu installieren, benötigst du ein unterstütztes Betriebssystem wie Windows, Linux oder macOS. Du kannst GPG entweder von der offiziellen Website herunterladen oder es über das Paketverwaltungssystem deines Betriebssystems installieren. Vor der Installation solltest du sicherstellen, dass alle Abhängigkeiten erfüllt sind, um eine reibungslose Installation zu gewährleisten. 

Bedienung von GNU Privacy Guard 

Um GPG zu verwenden, musst du zuerst ein Schlüsselpaar generieren. Das Schlüsselpaar besteht aus einem öffentlichen Schlüssel, den du teilen kannst, und einem privaten Schlüssel, den du geheim halten solltest. Mit deinem privaten Schlüssel kannst du E-Mails und Dateien signieren und entschlüsseln. Wenn jemand dir eine verschlüsselte E-Mail oder Datei sendet, kannst du sie mit deinem öffentlichen Schlüssel entschlüsseln. GPG bietet eine Vielzahl von Befehlen, die du in der Kommandozeile ausführen kannst, um dein Schlüsselpaar zu verwalten, E-Mails zu verschlüsseln oder zu signieren und vieles mehr. 

Unterschiede zwischen PGP und GPG 

  • PGP und GPG sind beide Verschlüsselungs- und Signaturprogramme, aber es gibt einige Unterschiede zwischen den beiden: 
  • PGP ist ein proprietäres Programm, während GPG eine kostenlose Open-Source-Implementierung von PGP ist. 
  • PGP hat eine grafische Benutzeroberfläche, während GPG in der Regel über die Kommandozeile bedient wird. 
  • PGP hat eine längere Geschichte und eine größere Nutzerbasis als GPG. 
  • PGP wird von verschiedenen Unternehmen wie Symantec und McAfee unterstützt, während GPG von der Open-Source-Community unterstützt wird. 
  • PGP bietet einige zusätzliche Funktionen wie die Möglichkeit, verschlüsselte Backups und Laufwerke zu erstellen. 

In Bezug auf die grundlegenden Funktionen von Verschlüsselung und Signierung sind PGP und GPG jedoch ähnlich. Beide verwenden eine asymmetrische Verschlüsselung, die ein Schlüsselpaar aus einem öffentlichen Schlüssel zum Verschlüsseln und einem privaten Schlüssel zum Entschlüsseln verwendet. Beide bieten auch eine Möglichkeit, digitale Signaturen zu erstellen, um die Integrität und Authentizität von Dateien zu gewährleisten. 

Alternative Verschlüs­se­lungs­ver­fahren 

Hier sind einige alternative Verschlüsselungsverfahren im Bereich E-Mail-Sicherheit: 

  • S/MIME: Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions (S/MIME) ist ein Verschlüsselungs- und Signaturverfahren, das in E-Mail-Clients wie Microsoft Outlook und Apple Mail integriert ist. S/MIME verwendet ein Zertifikat-basiertes System, um E-Mails zu verschlüsseln und digitale Signaturen zu erstellen. 
  • DKIM: DomainKeys Identified Mail (DKIM) ist ein Signaturverfahren, das verwendet wird, um die Authentizität einer E-Mail zu bestätigen. DKIM fügt der E-Mail eine digitale Signatur hinzu, die vom Empfänger überprüft werden kann, um sicherzustellen, dass die E-Mail tatsächlich von der angegebenen Domain stammt. 
  • DMARC: Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance (DMARC) ist ein Protokoll, das verwendet wird, um die Wirksamkeit von DKIM und SPF (Sender Policy Framework) zu verbessern. DMARC ermöglicht es einem Domaininhaber, Regeln festzulegen, um festzulegen, wie E-Mails, die in seinem Namen gesendet werden, behandelt werden sollen. 
  • ProtonMail: ProtonMail ist ein E-Mail-Dienst, der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendet, um die Privatsphäre der Benutzer zu schützen. ProtonMail speichert die E-Mails der Benutzer in verschlüsselten Formaten und verwendet ein Zero-Knowledge-System, um sicherzustellen, dass selbst ProtonMail nicht auf die E-Mails der Benutzer zugreifen kann. 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des richtigen Verschlüsselungsverfahrens von den spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen abhängt. 

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Häufige Fragen & Antworten

Renat von dogado

GPG hat den Vorteil, dass es kostenlos und Open-Source ist, was die Überprüfbarkeit der Technologie erleichtert. Außerdem kann GPG plattformübergreifend eingesetzt werden. Ein Nachteil ist jedoch, dass es von vielen E-Mail-Programmen nicht nativ unterstützt wird und die Verwendung von Drittanbieter-Plugins erfordert. S/MIME hingegen wird von vielen E-Mail-Programmen nativ unterstützt, ist aber in der Regel kostenpflichtig und proprietär.

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Carsten von dogado

Eine Möglichkeit besteht darin, den öffentlichen Schlüssel eines Kontakts persönlich zu überprüfen und auf einem vertrauenswürdigen Medium (z.B. einem USB-Stick) zu speichern. Alternativ kann auch eine Web-of-Trust-Struktur genutzt werden, bei der man sich auf vertrauenswürdige Personen verlässt, die den öffentlichen Schlüssel eines Kontakts bestätigen.

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Timo von dogado

Ein GPG-Schlüsselpaar besteht aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel, während ein Zertifikat in der Regel nur einen öffentlichen Schlüssel enthält. Ein GPG-Schlüsselpaar wird normalerweise von einem Benutzer erstellt, während ein Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle (CA) ausgestellt wird. GPG-Schlüsselpaare sind in der Regel einfacher zu erstellen und zu verwalten, erfordern aber eine sorgfältige Verwahrung des privaten Schlüssels, um eine Kompromittierung zu vermeiden. Zertifikate bieten in der Regel eine höhere Sicherheit, da sie von einer vertrauenswürdigen CA ausgestellt werden, erfordern jedoch in der Regel eine Gebühr und zusätzliche Schritte zur Validierung der Identität des Antragstellers. 

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