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Was ist ein vServer?
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vServer und Sicherheit
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vServer - Anwendungsfälle
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vServer bei dogado
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vServer und Plesk
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vServer Betriebssyteme
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vServer Glossar
Das Setup des vServers besteht aus:
- Cloud Server XXL 2.0
- 1.200 GB SSD
- 36 GB RAM
- 16 CPU vCore
Dabei handelt es sich um ein Testsystem, dass folgende Software Setup kann auch auf kleineren Systemen installiert werden.
ownCloud als eigener Cloud-Speicher
Das Projekt ownCloud bietet hier Abhilfe. ownCloud ist ein kostenloses Cloud-Programm, um Deine Daten sicher zu speichern. Kostenlos? Ja, in einem gewissen Umfang schon. Du kannst so viel Speicher verwalten, wie Du brauchst. Die Community-Version hat einen eingeschränkten Support über das Community-Forum, sowie eine Beschränkung auf 24 Nutzer. Solange Du aber unter 25 Nutzern bleibst und keinen großen Support benötigst, kannst Du ownCloud kostenfrei nutzen.
Die Nutzerverwaltung geschieht in einer eigenen Oberfläche
ownCloud auf Deinem vServer installieren
Hier zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du ownCloud auf Deinem dogado vServer installierst. Bevor du loslegst, brauchst du einen LAMP-Stack, also zusätzlich zu Linux noch Apache2 als Webserver, MariaDB oder MySQL als Datenbank und PHP, um dynamisch Daten abzurufen und zu speichern. Hierzu gehören auch die Benutzerverwaltung und die sichere Speicherung der Passwörter.
Achte darauf, dass du maximal PHP 7.4 installierst, da ownCloud derzeit nicht mit PHP8 kompatibel ist.
Da hier auch Benutzerdaten transferiert werden, muss Deine Domain über ein SSL-Zertifikat verfügen. Du kannst es in Deinem CloudPit ganz einfach einrichten. Wechsle dazu auf den Kartenreiter „Webhosting“ und klicke auf den Schild bei „SSL“, wenn dieser rot ist. Wähle dann ein geeignetes Zertifikat für Deinen Einsatzzweck. Für unser Tutorial haben wir ein kostenloses Zertifikat von Let’s Encrypt gewählt. Nach der Bestätigung dauert es ein paar Minuten, dann wird der Schild grün:
Pakete herunterladen
Für alle gängigen Linux-Betriebssysteme werden Installationspakete zur Verfügung gestellt. Hier zeigen wir Dir die Installation unter Ubuntu 20.04 LTS. LTS steht für Long Time Support und wird über 5 Jahre mit Sicherheitsupdates versorgt – für einen Server also eine gute Wahl.
Nachdem Du dich per SSH auf Deinem vServer eingeloggt hast, werde dauerhafter root-Benutzer. Damit ist dieses Tutorial einfacher zu bearbeiten:
sudo
Nun startest du erstmal ein Update aller Pakete mit
apt update && apt upgrade -y
Nun erstellst du noch ein Helfer-Skript, das Dir spätere Arbeiten abnimmt:
nano /usr/local/bin/occ
Evtl. benötigst du vorher noch den nano-Editor, den du einfach durch
apt install nano
installierst. Anschließend befüllst du das Skript mit diesem Inhalt:
# ! /bin/bash
cd /var/www/owncloud
sudo -u www-data /usr/bin/php /var/www/owncloud/occ "\$@"
Das Skript muss nun noch ausführbar gemacht werden:
chmod +x /usr/local/bin/occ
Ist dein dogado vServer ganz neu, benötigst du folgende Paketinstallation:
apt install -y apache2 libapache2-mod-php mariadb-server openssl php-imagick php-common php-curl php-gd php-imap php-intl php-json php-mbstring php-mysql php-ssh2 php-xml php-zip php-apcu php-redis redis-server wget
Bereits vorhandene Pakete werden nicht überschrieben, nur Neuere werden hinzugefügt.
Der MariaDB-Server sollte nun noch abgesichert werden, um Zugriffe von außen zu verhindern, sowie ein root-Passwort zu vergeben.
mysql\_secure\_installation
startet das Skript. Da bisher kein root-Passwort vergeben ist, bestätigst du die erste Frage durch „Enter“ und vergibst dann ein sicheres Passwort. Schreibe es Dir auf oder merke es Dir gut. Die nachfolgenden Abfragen stärken die Sicherheit und können mit Y bestätigt werden.
Da du später den Speicher in ownCloud auch einfach als Netzlaufwerk unter Windows nutzen kannst, muss das Samba-Paket noch installiert werden. Samba ermöglicht Linux-Dateifreigaben unter Windows-Systemen.
Um PHP und Samba miteinander zu verbinden, installierst du das extra Repository für php-smbclient:
sudo add-apt-repository ppa:ondrej/php
sudo apt-get update
echo "deb http://ppa.launchpad.net/ondrej/php/ubuntu $(lsb\_release -cs) main" | tee /etc/apt/sources.list.d/php.list
Jetzt fügst du noch den passenden Key hinzu:
apt-key adv --recv-keys --keyserver hkps://keyserver.ubuntu.com:443 4F4EA0AAE5267A6C
Es gibt noch ein paar empfohlene Pakete, die du gleich mitinstallieren solltest:
apt install -y ssh bzip2 rsync curl jq inetutils-ping smbclient php-smbclient coreutils php-ldap
Konfiguration der Server
Zuerst legst du ein neues DocumentRoot fest. Das ist das Verzeichnis, wo ownCloud installiert wird:
sed -i "s#html#owncloud#" /etc/apache2/sites-available/000-default.conf
Nun muss der Apache-Server einmal neu gestartet werden, damit er die Konfiguration sauber neu lädt:
service apache2 restart
Erscheint keine Meldung, hat alles funktioniert. Als nächstes legst du eine spezielle Konfiguration für den virtuellen Host an:
nano /etc/apache2/sites-available/owncloud.conf
Diese füllst du mit diesem Inhalt:
Alias /owncloud "/var/www/owncloud/"
<Directory /var/www/owncloud/>
Options +FollowSymlinks
AllowOverride All
<IfModule mod\_dav.c>
Dav off
</IfModule>
SetEnv HOME /var/www/owncloud
SetEnv HTTP\_HOME /var/www/owncloud
</Directory>
Damit der Server davon weiß, aktivierst du den neuen virtuellen Host und lädst anschließend die Konfiguration neu:
a2ensite owncloud.conf
Als nächstes aktivierst du benötigte Module für den Apache Webserver:
a2enmod dir env headers mime rewrite setenvif
Die fehlenden benötigten Module werden aktiviert und durch ein
systemctl restart apache2
startest du den Webserver neu.
Nun richtest du eine Datenbank für ownCloud ein.
mysql -u root -e "CREATE DATABASE IF NOT EXISTS owncloud; GRANT ALL PRIVILEGES ON owncloud.\* TO owncloud@localhost IDENTIFIED BY 'hier\_passwort\_eintragen'";
Vergib auch hier wieder ein sicheres Passwort, denn hier werden auch die Benutzerdaten gespeichert.
ownCloud installieren
Jetzt kommt der spannende Moment, die Installation von ownCloud:
ownCloud Webinterface
So, genug der Konsolenarbeit – jetzt gehen wir in das Webinterface von ownCloud. Du rufst es über Deine IP oder Domain auf, wenn du bereits eine bestellt und per SSL gesichert hast:
Du siehst nun diese Konfigurationsseite:
Den Benutzernamen und das Passwort für den Admin-Benutzer kannst du frei wählen. Die Angaben zur Datenbank hast Du bereits in der Konsole festgelegt, nun gibst Du sie hier ein und klickst ganz unten auf „Installation abschließen“.
Nach wenigen Sekunden siehst du den Login-Bildschirm, wo du dich mit Deinen Admin-Daten anmeldest.
War der Login erfolgreich, wirst du von den Zugriffs-Möglichkeiten für Deine Cloud begrüßt. du kannst, neben dem Webinterface, auch für Windows, OS X und Linux Programme herunterladen, die Dir das Verwalten einfacher machen.
Da wir das Paket „php-smbclient“ mit installiert haben, kannst Du den Speicher auch per WebDAV einbinden. Also als ganz normales Netzlaufwerk im Windows Explorer.
Viel Spaß mit Deiner eigenen ownCloud!
Jetzt kannst du loslegen. Erstelle Ordner, lade Dateien hoch, binde ownCloud als Netzlaufwerk ein und teile Deine Daten über deinen ganz eigenen Cloudspeicher!
ownCloud auf Windows nutzen
Für Windows, OS X und Linux gibt es native Apps. Du findest auf dieser Seite:
https://owncloud.com/desktop-app
Die Installation ist mit drei Klicks erledigt, auf der letzten Seite kannst du auch gleich „Starte ownCloud nach dem Schließen der Installation“ aktivieren.
Nun fragt dich die App nach der Serveradresse, wo Deine ownCloud liegt. Gib hier den gesamten Pfad zur Installation ein, wie im Browser.
Als Nächstes trägst du Benutzername und Passwort ein. Du musst für diese App ein neues Passwort generieren.
Gib dazu einen beliebigen App-Namen ein, und klicke dann auf „Neuen App-Passcode erstellen“. Somit muss dein Webzugriff-Passwort nicht in der App gespeichert werden. Mit „Erledigt“ wird das Token gespeichert und du kannst es in der App verwenden.
Nach einem Klick auf „Weiter“ werden Dir verschiedene Möglichkeiten angezeigt, wie mit den Clouddaten umgegangen werden soll.
- „Virtuelle Daten verwenden“ belässt alle Dateien auf dem Server. Wenn du mit ihnen arbeitest, werden sie heruntergeladen.
- „Alle Daten vom Server synchronisieren“ lädt alles auf Deinen Computer, bzw. lässt dich spezielle Elemente zum Synchronisieren auswählen. Der Zielordner der Dateien ist unten angegeben.
- „Manuell Synchronisationsverzeichnis erstellen“ lässt dich den Cloudordner und den lokalen Ordner festlegen.
Jetzt fehlt nur noch der Klick auf „Verbinden“, und die Installation ist abgeschlossen. Hast du die Synchronisation mit dem Computer ausgewählt, wird diese auch gleich durchgeführt.
Im ausgewählten Ordner findest du nun auch die Dateien: